Ein Kumpel aus Belgien erzählt mir gerade, dass Belgien kurzfristig in ihrem Budget die 2%-Nato-Ausgaben reinquetschen wollten, und dann halt größere Kürzungen bei den Pensionen für Richter und Staatsanwälte gemacht haben.
Die haben davon aus der Presse erfahren und sind jetzt entsprechend ungehalten. Hier ist ihre Reaktion [0]. Sie haben 4000 Verurteilten Briefe geschickt, sie sollen sie unverzüglich in einem Gefängnis zum Haftantritt melden.
Dafür braucht man ein bisschen Hintergrund. Belgien hat hoffnungslos überfüllte Gefängnisse, und zu wenige davon.
Mein Kumpel schildet die Lage so, dass Belgien insgesamt Platz für 10.000 Insassen in Gefängnisse hat landesweit, aber es sitzen schon 11.000 ein. Daher müssen viele Verurteilte mit kurzen Haftstrafen häufig gar nicht erst die Haft antreten, weil halt kein Platz für sie ist.
Wenn die Richter jetzt also allen diesen Leuten den Haftantritt anordnen, dann ist das quasi eine innovative Art, anstatt eines Streiks das System zum Erliegen zu bringen.
Wobei das ja eigentlich jetzt schon zusammengebrochen ist, wenn verurteilte Kriminelle nie ihre Haftstrafen antreten müssen.
[0] https://www.vrt.be/vrtnws/nl/2025/04/16/parketmagistraten-voeren-actie-tegen-pensioeningrepen-van-federa/
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