>>137935Ich bin mir nicht sicher, ob das "nur" Context ist. Die maximale Eingabelänge des regulären Prompts gilt für hochgeladene Dateien beispielsweise nicht. Irgendwo hatte ich gelesen, dass OpenAI an einer eingebauten Suchfunktion für seine KI arbeitet, mit dem die KI dann in einem virtuellen Dateisystem nach bestimmten Schlagworten greppen kann. Einen Python-Interpreter, den die KI benutzen kann, gibt es als Experimentalversion auch bereits, ebenso sind Linux-Container in Arbeit. Das heißt, die KI würde dann nicht mehr einfach direkt Antworten generieren, sondern könnte auch entsprechende Shell-Befehle generieren und die Ausgaben davon lesen. Es wird auch wird gemunkelt, dass OpenAI an einer eigenen Suchmaschine arbeitet. Genau wie ein Mensch mit Rechner und Internet deutlich mächtiger ist als ein Mensch alleine, kann man sich vorstellen, dass auch eine KI mit Rechner und Internet deutlich mächtiger wird.
Auch ein Mensch weiß schließlich nicht alles auswendig: Du musst nicht alles wissen, du musst nur wissen, wo es steht. Es wird hier mit zweierlei Maß gemessen; an die KI werden Anforderungen gestellt, die man an einen Menschen niemals stellen würde. Und trotzdem schlägt sie sich erstaunlich gut. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn man der KI die gleichen Hilfsmittel gibt, die ein Mensch zur Verfügung hat.
Mal als Beispiel eine Anekdote: Ich habe letztens zum Test ChatGPT gefragt, wie man Papierfischchen bekämpft (die richtige Antwort kannte ich in dem Fall bereits). Zunächst ohne Vorinformationen. Da kamen dann irgendwelche schrottigen Hausmittel als Antwort, wie man sie aus SEO-Mühlen kennt.
In einem zweiten Prompt habe ich dann erst ein Paper hochgeladen (PDF relatiert), in dem verschiedene Giftköder getestet wurden. Anschließend dann GPT gefragt, welchen Köder ich verwenden sollte, und es kam prompt die richtige Antwort. Es wusste sogar den Markennamen des entsprechenden Präparats. Die Antwort kannte ich in dem Fall bereits – aber um das Paper selbst zu lesen hätte ich länger gebraucht. Die Antwort von GPT kam in Sekunden.
In diesem Fall hatte ich natürlich vorher schon im Netz recherchiert, um das entsprechende Paper zu finden. Aber wenn ich mir jetzt vorstelle, GPT hätte Zugriff auf eine Suchmaschine, dann hätte GPT dieses Paper selbst finden können. Es könnte selbstständig eine Suchanfrage generieren, die ersten 20 Treffer inhalieren und dann die Antwort herausdistillieren. Das ist nicht so weit hergeholt.