>>159818>Gentoo hat von Haus aus viele Abhängigkeiten drin, die ganz sicherlich nicht minimalistisch sind. Selbst mit USE-Flags kriegt man sein System _nicht_ halbwegs minimalistisch hin. [...] Wenn man z.B. PAM rausschmeißt [...]
Ja, das hat OP dann auch recht schnell gemerkt. Damit ist Gentoo für ihn aber leider weitgehend wertlos.
>Anmerkung: Damit würde übrigens auch Gentoo rausfallen, denn Portage ist zwar in Python geschrieben, aber die ebuild-Dateien sind einfach nur Shell-Skripte.
Die Buildskripte bei Arsch sind auch Shell-Skripte und sehen denen von Gentoo (wenn Felix es nicht verwechselt) recht ähnlich. Bash ist eine fürchterliche "Programmiersprache", aber was will man machen. Für den Anwendungsfall funktioniert es halbwegs, solange man ein existierendes PKGBUILD kopiert und ein paar Zeilen ändert. Da fällt Felix ein: Hey, das wäre doch bestimmt eine prima Aufgabe für eine KI! Wann gibt es die erste Distro, in der es gar keine Build-Skripte mehr gibt, sondern man einfach der KI sagt, was es installieren soll und dann wird alles automagisch generiert? Das wäre doch sicher ein Verkaufsschlager, was kann da schon schiefgehen. Vielleicht sollte Felix die Idee patentieren und an Red Hat/Oracle/SuSE/Canonical lizenzieren. Die Kunden werden es sicher lieben, "DevOps" wegzuoptimieren und noch mehr Kosten zu sparen. ORIGINAL IDEA. DO NOT STEAL.
Wäre vielleicht auch was für /erp/>Sei dir bitte auch im Klaren, dass die Alpine/Void-Linux/Chimera-Linux-Leute alle aus dem gleichen Dunstkreis stammen und seit Jahren miteinander ein- und ausgehen, und einige Leute sich dort auch verkracht haben (besondern Void Linux vs. Chimera Linux) und dann auch ihre Animositäten ausleben. Unter anderem kommen sie alle aus der "Linux ist politisch"-Ecke. Was Felix zwar für merkwürdig hält, aber noch oke wäre. Für Felix wird es aber zum Problem, wenn diese Leute das dann als Grund für _technische_ Entscheidungen nehmen.
Geschäft wie üblich im FLOSS-Umfeld. Hätte Felix eher überrascht, wenn es anders wäre.
>NixOS [...]
>Was Felix aber mitbekommen hat, ist, dass die deklarative Installationsweise am Anfang toll ist, aber dann richtig scheiße wird, wenn nicht alles in uniformer Weise installierbar ist. Z.B. wird man relativ schnell an die Grenzen stoßen
Ja, so in etwa hat Felix sich das auch vorgestellt. Deklarativ klingt am Anfang immer supertoll und in der Praxis ist es dann doch nicht so toll. Und dann baut man eine turing-vollständige Schicht drüber, die die "deklarative" Konfiguration generiert. Mit einem Makefile. Das von einem Makefile generiert wird. Das von einem anderen Makefile generiert wird. So läuft es doch üblicherweise.
Allerdings: Haben die Leute über die systemd-Units am Anfang auch gesagt, Felix findet, das klappt in der Praxis aber eigentlich ziemlich gut. Zugegeben, Felix benutzt das auch nur für sich selbst und für keine sonderlich komplexen Sachen, Felix ist kein professioneller Systemadministrator/Fiesi und würde auch nie einer sein wollen.
>Wenn man nicht einen eigenen Paketmanager für LFS schreiben will, dann hält Felix Gentoo für die aktuell praktikabelste Lösung. Man muss sich aber im Klaren sein, dass USE-Flags nicht ausreichen und man das Korsett der vorgegebenen Gentoo-Pakete sprengen muss, um einige Sachen rauszuschmeißen.
BSD gibt es auch noch. Soll ja angeblich den überlegenen Netzwerkstack haben, aber keine Ahnung, ob das nur ein Mem aus den 90ern ist. Netflix benutzt das wohl auf seinen Strömservierern. Felix ist bei allen BSDs aber immer schnell genervt davon gewesen, dass es zwar alles so ähnlich ist wie ein Linux-System, aber dann eben doch nicht
ganz ähnlich. Und die ganzen Werkzeuge wie
ip addr,
ip route usw. gibt es nicht und dann muss Felix erst eine Suchmaschine befragen, wie das bei BSD heißt. Ist irgendwie so uncanny valley und ziemlich frustrierend.
Felix bezweifelt außerdem auch, dass BSD sich langfristig behaupten können wird. Es steckt einfach viel mehr Mannkraft hinter Linux. Man kann gerne der Ansicht sein, dass BSD ein besseres Design hat, aber es wird auf lange Sicht nichts nützen, weil es von Linux einfach überholt wird.
Der einzige reale Vorteil scheint Felix derzeit eigentlich noch ZFS zu sein, aber selbst dessen Entwicklung verlagert sich zunehmend auf Linux über Umwege, sodass viele Funktionen mittlerweile zuerst für ZFS-on-Linux geschrieben und dann rückportiert werden. Felix ist sich außerdem nicht mehr sicher, ob ZFS wirklich soooo überlegen ist, oder ob wir alle nur auf einen uralten Marketing-Gag von SUN reingefallen sind. Felix besitzt zwar ein FreeNAS, bereut es aber eigentlich, es gebaut zu haben. (Wenn Felix es noch mal machen würde, dann würde er auf jeden Fall nicht FreeNAS nehmen sondern gleich FreeBSD, oder NAS4Free. FreeNAS wurde von windigen Geschäftsleuten gekapert, die den Namen seitdem einfach für sich beanspruchen. Wusste Felix damals leider nicht.) Das ursprünglich dafür vorgesehene Mainboard war nach drei Jahren oder so außerdem Schrott (AssRock Rack mein Arsch), und das trotz des teuren ECC-RAMs, weil ZFS-Elitisten ja meinen, man dürfe ZFS NIEMALS NIE NICHT OHNE ECC-RAM verwenden (!!1). Felix hatte sogar zuerst noch den falschen gekauft, weil dieses Drecksboard mit genau fünf RAM-Riegeln kompatibel war, obwohl Felix' RAM-Riegel die gleichen Spezifikationen erfüllten. 300 NG im Klo runtergespült. Rückgabe ging nicht mehr, weil die anderen Komponenten zu lange gebraucht haben bis zur Lieferung. Felix hat diesen nutzlosen DDR3-ECC-RAM 10 Jahre später immer noch irgendwo in einer Kiste liegen. Keine Ahnung, was Felix damit anfangen soll.
Jedenfalls, seit das ursprüngliche NAS vorzeitig abgeraucht ist, lebt es bei Felix nur noch virtualisiert unter Linux auf seiner Hauptkiste weiter und frisst unnötig Arbeitsspeicher (natürlich kein ECC-RAM). Ist super ineffizient. Nach jedem Stiefeln muss Felix erst warten, bis die FreeBSD-VM gestiefelt ist (dauert ewig, weil kein systemd), sich im Brausierer einloggen, das Passwort zur Entschlüsselung eingeben, und dann auf dem Gastgeber die "Netz"-Laufwerke neu mounten.
Es ist eine nervige Übergangslösung, aber die besteht jetzt seit Jahren, weil es immer noch die einfachste und billigste Lösung ist. Die Rube-Goldberg-Maschine tut immer noch ihren Dienst als Datengrab und funktioniert soweit zuverlässig.
Warum nicht einfach ZFS-on Linux nehmen, fragt ihr jetzt bestimmt. Leider war die FreeNAS-Verschlüsselung damals (anders als Felix die Werbung verstanden hatte) damals noch nicht in ZFS selbst integriert, sondern lief über einen zusätzlichen Block-Layer (quasi das BSD-Äquivalent zu dmcrypt, natürlich inkompatibel). Irgendwo auf GitHub fand Felix mal ein verwaistes Repo, in dem jemand den Kot für Linux portiert hatte, mit null Sternen. Vielleicht würde das ja funktionieren, ist Felix abeir einfach zu riskant, geht schließlich um wichtige Daten, z.B. Reaktionsbilder.
Mit der inzwischen implementierten nativen ZFS-Verschlüsselung scheint es übrigens immer wieder Probleme zu geben, wie man so hört, bis hin zu Datenverlust. Vielleicht doch nicht so ein überlegenes System? Nebenbei: Was ist eigentlich so verfickt schwer daran, ein taugliches Dateisystem zu schreiben? (Vgl. Btrfs, hat Felix auch gemischte Erfahrungen mit gemacht. Solange es funktioniert, ist es toll. Hast du aber einmal irgendwo versehentlich - in Felix Fall durch Anwenderfehler - irgendwo einen Sektor mit Müll überschrieben, ist das ganze Dateisystem wek und lässt sich auch nicht mehr reparieren. Mit Ext4 wäre das nicht passiert. Sollten Dateisysteme wie ZFS und sein hässlichen Halbbruder Btrfs nicht gerade besonders resilient sein?). Was daran so kompliziert sein soll, fragt Felix sich schon lange. Selbst mit Redundanz und mit Verschlüsselung. Felix sieht es einfach nicht. Felix unterschätzt aber auch chronisch die Komplexität von allem, so wie alle Weichwarenentwickler. Manchmal juckt es Felix da in den Fingern, sein eigenes Dateisystem zu schreiben, aber wie bereits im Eingangspfosten erwähnt, er braucht nicht noch mehr angefangene, unabgeschlossene Projekte...
Über Dateisysteme könnte man einen eigenen Faden machen.