Aussehen
Suche Einloggen
[c] [meta] [fefe] [erp]

/c/ – Pufferüberlauf


Antwort erstellen

(≤ 4)



[Zurück]

  • [l] Unbefriedigt- Felix Wed, 22 Oct 2025 23:41:17 GMT Nr. 159809
    JPG 960×620 72.7k
    Felix benutzt seit >10 Jahren Arsch auf den meisten seiner Geräte. Gelegentlich auch schon mal Debian auf Servierern. Von RPM hat Felix PTSD und will es nie wieder anrühren.

    Das Problem ist: Eigentlich ist Felix mit Arsch ganz zufrieden, aber er wünscht sich – vor allem auf Debian schielend – kleinere Pakete.

    Bei Arsch läuft das oft so: Du installierst dir irgendein kleines Bildformatkonvertierungsprogramm und das zieht dir dann gleich auch noch ffmpeg, Wayladn, X11, all seine Erweiterungen, Gnome, KIO, kactivities (was auch immer das ist) und die Küchenspüle mit rein etc. Macht nichts, wenn du das Zeug eh installiert hast, aber Felix mag es lieber minimalistisch™.

    Es macht es auch erstaunlich schwierig, Pakete auszumisten. Jedes mal, wenn du denkst: Das ist ein Paket, das ich vielleicht vor 10 Jahren mal kurz installiert hatte und dann vergessen habe, es zu deinstalllieren, aber garantiert nie brauche, merkst du, dass da 100 andere Pakete transitiv dranhängen und du es nicht deinstallieren kannst, ohne fast ALLES.jpg zu deinstallieren.

    Dabei war genau das eigentlich damals der Grund, weshalb Felix von Linux Mint auf Arsch gewechselt ist: Es schien meer Opt-In statt Opt-Out, du fängst mit einer mehr oder weniger leeren Leinwand an und nimmst nur das, was du haben willst. Aber leider hat sich nach Jahren herausgestellt, dass das leider teilweise eine Illusion war.

    Fairerweise muss man sagen, dass es da bei Arsch ein paar Bemühungun zu geben scheint: So wurde zum Beispiel letztens das QEMU-Schwein geschlachtet und in 1000 Einzelteile zerlegt. Gut! Auch linux-firmware wurde aufgespalten. 99% von dem Kram hat Felix auch noch nie gebraucht.

    Aber andere Distributionen gehen da von Anfang an weiter und das bei Arsch überall nachträglich durchzuziehen würde wohl eine Herkulesaufgabe. Vermutlich würde ein Teil der Nutzer auch vehement dagegen demonstrieren. Bei aller Kritik muss man zu Arschs Verteidigung aber sagen, dass es in der Praxis einfach recht gut funktioniert, es läuft einfach, der Paketmanager ist schnell, die Pakete aktuell und nicht von besserwisserischen Maintainern verpfuscht, die nach Belieben Dateistrukturen umorganisieren, sodass die offizielle Dokumentation nicht mehr weiterhilft, oder in manchen Fällen sogar Funktionalität zerstören wie bei Debian. Durch Rolling Release hat man auch keine nervigen Versionsupdates wie bei Debian (drinvor Sid: Scheint wesentlich instabiler zu sein als das angeblich so instabile Arsch. Mir war Testing schon zu instabil.). Major Updates bei Debian sind weitem nicht so fürchterlich wie bei RPM-Krebs, aber immer noch nervig.

    Felix gefällt so ein bisschen die Philosophie von Alpine, aber benutzt hat er es noch nie, deshalb ist Alpine die schöne Fremde. Alpine scheint so ein bisschen wie Arsch zu sein, aber noch minimalistischer. Nachteil: Ist ein bisschen mit Docker-Brus infiziert. Merkwürdige Allianz. Weiterer Nachteil: Soll angeblich nicht wirklich Schreibtischtauglich sein, zu vieles würde nicht funktionieren. Nutzt außerdem OpenRC wegen systemd-Phobie und Felix hat nicht so wahnsinnig viel Bock, noch ein weiteres init-System zu lernen, zumal er systemd eigentlich nicht schlecht findet.

    Natürich darf dieser Faden nicht enden, ohne Gentoo zu erwähnen. Gentoo hatte Felix nach über 10 Jahren kürzlich mal wieder ausprobiert >>155969 und dabei leider feststellen müssen, dass es immer noch genau der gleiche Krebs ist wie damals. In der Theorie ganz toll, in der Praxis einfach nur unbrauchbar mit seinen 9000 inkompatiblen USE-Flags. Außerdem scheint man auch dort scheint systemd-Derangement-Syndrom zu haben. Man bietet es zwar an, aber wenn du versuchst, es zu benutzen, kommst du in die Hölle.

    Gibt es irgendeine Distribution, die Felix' Wünsche erfüllt?
    Also noch mal pro:
    * schneller Paketmanager
    * einfaches Abhängigkeitssystem. Keine 3-SAT-Solver WAS ZUM FICK.
    * kein vorinstallierter Bloat in der Basisversion. Felix will kein Rundum-Sorglos-Paket von Maintainern, die meinen, dass der Nutzer eh nichts versteht und das auch nicht braucht, weil ihr geschnürtes Paket ohnehin perfekt ist aber die grundlegenden Dinge funktionieren nicht.
    * Keine Maintainer, die meinen, dass sie den Code besser verstehen als der originale Autor und überall drin rumpfuschen müssen und allem ihre persönliche Note aufdrücken müssen (die stinkt).

    Ausschlusskriterien:
    * Wenn der Paketverwalter in einer Skriptsprache geschrieben ist, kann die Distro schon mal direkt weg (trifft auf Debian zwar auch zu, aber das ist keine Entschuldigung, denselben Fehler zu machen).
    * Eigentlich sollte der Paketverwalter nicht mal irgendwelche dynamischen Abhängigkeiten haben. Der soll statisch gelinkt sein. Arch fällt hier leider auch durch, aber kann man nix machen.
    * Wenn es RPM verwendet, kann es direkt ins Gas.
    * LFS ist keine Distribution. Felix prokrastiniert schon genug. Felix hat keine Zeit, seinen eigenen Paketverwalter zu schreiben und seine eigene Distribution zu pflegen.

    Was gibt es noch?
    * Void Linux scheint sich jetzt seit längerer Zeit einiger Beliebtheit zu erfreuen. Felix weiß bisher kaum etwas darüber. Lohnt es sich?
    * Was ist mit NixOS? Wurde eine Zeit lang ziemlich gehyped, aber nun hört man kaum noch was davon.
  • [l] Felix Wed, 22 Oct 2025 23:44:04 GMT Nr. 159810
    Achso, noch vergessen: Busybox mochte Felix auch noch nie besonders. Schien immer nur eine Krücke für untermotorisierte Plasterouter zu sein.
  • [l] Felix Thu, 23 Oct 2025 10:01:05 GMT Nr. 159814
    JPG 162×206 10.3k
    >>159809
    >kleines Bildformatkonvertierungsprogramm und das zieht dir dann gleich auch noch ffmpeg, Wayladn, X11, all seine Erweiterungen, Gnome, KIO, kactivities (was auch immer das ist) und die Küchenspüle mit rein

    Mit ImageMagick wäre das nicht passiert, außer du möchtest dessen GUI auch noch, dann werden X11-Bibliotheken benötigt.
  • [l] Felix Thu, 23 Oct 2025 10:40:58 GMT Nr. 159815
    JPG 236×217 10.8k
    PNG 385×489 23.5k
    >>159814
    Doch, genau damit wäre das passiert. ImageMagick ist aber sowieso der absolut übelste Ranzcode. Schau dir den lieber nicht an, sonst willst du das Ding nie wieder anfassen geschweige denn auf nicht vertrauenswürdige Daten loslassen. Die Gabel GraphicsMagick ist etwas weniger scheußlich, aber nur geringfügig.

    Es ist absolut erschütternd für unsere Industrie, dass dieser Ranz heute immer noch überall eingesetzt wird z.B. auf diesem Brett aber auch auf so ziemlich allen anderen Bilderbrettern... manchmal verschleiert durch einen npm-Wrapper, der intern aber auch nur ImageMagick aufruft. Nch ein bisschen Pest zum Cholera?
  • [l] Felix Thu, 23 Oct 2025 13:17:33 GMT Nr. 159818
    PNG 640×651 453.5k
    >* kein vorinstallierter Bloat in der Basisversion
    Und da sind die meisten großen Distributionen halt raus. Die großen Distributionen haben Bloatmaxxing als impliziten Zielauftrag.

    Die treibende Kraft hinter den großen Distros ist es, so viele Nutzer wie möglich ansprechen zu können. D.h. wenn auch nur ein Benutzer irgendeine Sache braucht, wird die Unterstützung dafür in die Pakete reinkompiliert und alle Abhängigkeiten dafür reingezogen. Und genau deswegen wird auch auf systemd gesetzt, weil das eben alles und den Küchensiphon unterstützt, und die großen Distros das dementsprechend brauchen, um auch noch den letzten Nutzer abgreifen zu können.

    Zum Beispiel wäre für Felix es gar nicht notwendig, ein Mehrbenutzer-System aufzusetzen, Felix würde ein einziger Nutzer reichen. Auch bräuchte Felix noch nicht einmal einen Login-Prompt, weil es eh niemanden sonst auf dem System oder im Hause gibt. Vielleicht bräuchte Felix eine Bildschirmsperre, wenn er Linux auf seinem Notebook installieren würde, und damit unterwegs wäre (eigentlich wäre Hibernation + Festplattenverschlüsselung auch da besser). Das "unterwegs" ist aber ungefähr so realistisch wie vieles andere in Felixens Leben (lies: wird nicht vorkommen). Aber versuch mal irgendeine Distro zu finden, welche nicht Mehrbenutzer-Systeme als Zielauftrag hat. Und am Ende hat man systemd, dbus, sd-bus, gdbus, polkit, snapd, gvfs, Docker, NetworkManager, XWayland und den ganzen anderen Quark im Hintergrund am laufen.

    Wenn man Bloatmaxxing nicht will, bleiben nur Quelltext-basierte Distros. Das ist allen voran nun einmal leider Gentoo.

    Da muss ich aber gleich vorwegschicken, als jemand mit laufendem Gentoo-System: Gentoo ist nicht minimalistisch. Das ist ein häufiger Irrtum. Quelltext-basierte Distros bieten nur die _theoretische_ Möglichkeit, minimalistisch zu sein. Ob man diese Möglichkeit dann auch nutzt, ist die andere Frage.

    Gentoo hat von Haus aus viele Abhängigkeiten drin, die ganz sicherlich nicht minimalistisch sind. Selbst mit USE-Flags kriegt man sein System _nicht_ halbwegs minimalistisch hin.

    Wenn man z.B. PAM rausschmeißt muss man sich ein eigenes, neues su-Package im eigenen, lokalen Gentoo-Repositorium anlegen (Felix empfiehlt das suckless su). Felix brauchte dann auch noch ein eigenes getty und login, weil nach dem Rauswurf von PAM plötzlich lustige Begrüßungstexte kamen. Der Rauswurf von PAM wurde bei Felix übrigens durch

    https://www.gentoo.org/support/news-items/2025-09-04-openrc-user-services.html

    veranlasst. Als Gentoo-Testing-Nutzer bekam das Felix schon einige Monate vor dem News-Eintrag vorgesetzt, und war dann verwundert, warum bei Benutzer-Login plötzlich ein paar Dienste starten wollten, und diese natürlich mit Fehlermeldung abgeschmiert sind. Ursache: OpenRC hat Benutzer-Dienste hinzugefügt, welche bei Benutzer-Login anfangen zu laufen. Dies wurde via PAM-Modul (ich glaube pam_exec.so) umgesetzt. Braucht Felix nicht. Resultat war jedoch, dass lustige Fehlermeldungen bei jedem Login kamen. PAM braucht Felix nicht, und Felix fürchtet sich vor weiteren ähnlichen Änderungen in Zukunft. Also PAM rausschmeißen.

    Da zeigt sich wieder: Jede Abhängigkeit, die man nicht braucht, ist dennoch geeignet, das System (mehr oder weniger stark) karpott zu machen.
    Es kommen einfach für Felix vollkommen unnütze Änderungen rein, und die machens karpott.

    Weiter: Wenn man das standardmäßige udev (wegen des laufenden Dämons) rausschmeißen will und beispielsweise durch smdev (ohne laufenden Dämon) ersetzen möchte, muss man mindestens die Pakete udev, libudev, tmpfiles als lokale Pakete leicht umschreiben und noch libudev-zero und smdev als eigene Pakete lokal hinzufügen. Felix wurde erneut bei suckless fündig. Die ebuilds zu diesen ganzen Paketen findet man zu 80 % irgendwo im Internet, zu 20 % muss man sie sich selbst schreiben (geht aber schnell).

    >* Wenn der Paketverwalter in einer Skriptsprache geschrieben ist, kann die Distro schon mal direkt weg
    Anmerkung: Damit würde übrigens auch Gentoo rausfallen, denn Portage ist zwar in Python geschrieben, aber die ebuild-Dateien sind einfach nur Shell-Skripte.

    Sei dir bitte auch im Klaren, dass die Alpine/Void-Linux/Chimera-Linux-Leute alle aus dem gleichen Dunstkreis stammen und seit Jahren miteinander ein- und ausgehen, und einige Leute sich dort auch verkracht haben (besondern Void Linux vs. Chimera Linux) und dann auch ihre Animositäten ausleben. Unter anderem kommen sie alle aus der "Linux ist politisch"-Ecke. Was Felix zwar für merkwürdig hält, aber noch oke wäre. Für Felix wird es aber zum Problem, wenn diese Leute das dann als Grund für _technische_ Entscheidungen nehmen. Zum Beispiel wirst du niemals ein Hyprland-Paket im Paket-Manager von Void Linux/Chimera Linux angeboten bekommen, weil Politik. Zumindest Alpine hat es nach einigem Hick-Hack zugelassen. XLibre lassen sie aber nicht zu, weil Politik. Da ist Felix dann raus, Politik-Spergerei soll nicht zu technischen Nachteilen bei Felix führen.

    >* Was ist mit NixOS? Wurde eine Zeit lang ziemlich gehyped, aber nun hört man kaum noch was davon.
    Felix hat es nicht ausprobiert. Was Felix aber mitbekommen hat, ist, dass die deklarative Installationsweise am Anfang toll ist, aber dann richtig scheiße wird, wenn nicht alles in uniformer Weise installierbar ist. Z.B. wird man relativ schnell an die Grenzen stoßen, wenn man Firefox-Erweiterungen deklarativ installieren lassen möchte.

    Eine endgültige Empfehlung kann Felix nicht geben. Wenn man nicht einen eigenen Paketmanager für LFS schreiben will, dann hält Felix Gentoo für die aktuell praktikabelste Lösung. Man muss sich aber im Klaren sein, dass USE-Flags nicht ausreichen und man das Korsett der vorgegebenen Gentoo-Pakete sprengen muss, um einige Sachen rauszuschmeißen.
  • [l] Felix Thu, 23 Oct 2025 14:47:53 GMT Nr. 159819
    >>159818
    >ich glaube pam_exec.so
    Eigene Korrektur: pam_openrc.so

    >The provided pam_openrc.so can automatically start openrc on login. It's loaded from /etc/pam.d/system-login, and dynamically starts /etc/init.d/user script, multiplexed for the user logging in, which launches the openrc-user daemon.
    https://wiki.gentoo.org/wiki/OpenRC#User_services

    Das läuft nun auf jedem Gentoo-System (wenn man es nicht rausgerissen hat).
  • [l] Felix Thu, 23 Oct 2025 17:41:01 GMT Nr. 159822
    GIF 502×402 1.5M
    >>159818
    >Gentoo hat von Haus aus viele Abhängigkeiten drin, die ganz sicherlich nicht minimalistisch sind. Selbst mit USE-Flags kriegt man sein System _nicht_ halbwegs minimalistisch hin. [...] Wenn man z.B. PAM rausschmeißt [...]
    Ja, das hat OP dann auch recht schnell gemerkt. Damit ist Gentoo für ihn aber leider weitgehend wertlos.

    >Anmerkung: Damit würde übrigens auch Gentoo rausfallen, denn Portage ist zwar in Python geschrieben, aber die ebuild-Dateien sind einfach nur Shell-Skripte.
    Die Buildskripte bei Arsch sind auch Shell-Skripte und sehen denen von Gentoo (wenn Felix es nicht verwechselt) recht ähnlich. Bash ist eine fürchterliche "Programmiersprache", aber was will man machen. Für den Anwendungsfall funktioniert es halbwegs, solange man ein existierendes PKGBUILD kopiert und ein paar Zeilen ändert. Da fällt Felix ein: Hey, das wäre doch bestimmt eine prima Aufgabe für eine KI! Wann gibt es die erste Distro, in der es gar keine Build-Skripte mehr gibt, sondern man einfach der KI sagt, was es installieren soll und dann wird alles automagisch generiert? Das wäre doch sicher ein Verkaufsschlager, was kann da schon schiefgehen. Vielleicht sollte Felix die Idee patentieren und an Red Hat/Oracle/SuSE/Canonical lizenzieren. Die Kunden werden es sicher lieben, "DevOps" wegzuoptimieren und noch mehr Kosten zu sparen. ORIGINAL IDEA. DO NOT STEAL. Wäre vielleicht auch was für /erp/

    >Sei dir bitte auch im Klaren, dass die Alpine/Void-Linux/Chimera-Linux-Leute alle aus dem gleichen Dunstkreis stammen und seit Jahren miteinander ein- und ausgehen, und einige Leute sich dort auch verkracht haben (besondern Void Linux vs. Chimera Linux) und dann auch ihre Animositäten ausleben. Unter anderem kommen sie alle aus der "Linux ist politisch"-Ecke. Was Felix zwar für merkwürdig hält, aber noch oke wäre. Für Felix wird es aber zum Problem, wenn diese Leute das dann als Grund für _technische_ Entscheidungen nehmen.
    Geschäft wie üblich im FLOSS-Umfeld. Hätte Felix eher überrascht, wenn es anders wäre.

    >NixOS [...]
    >Was Felix aber mitbekommen hat, ist, dass die deklarative Installationsweise am Anfang toll ist, aber dann richtig scheiße wird, wenn nicht alles in uniformer Weise installierbar ist. Z.B. wird man relativ schnell an die Grenzen stoßen
    Ja, so in etwa hat Felix sich das auch vorgestellt. Deklarativ klingt am Anfang immer supertoll und in der Praxis ist es dann doch nicht so toll. Und dann baut man eine turing-vollständige Schicht drüber, die die "deklarative" Konfiguration generiert. Mit einem Makefile. Das von einem Makefile generiert wird. Das von einem anderen Makefile generiert wird. So läuft es doch üblicherweise.

    Allerdings: Haben die Leute über die systemd-Units am Anfang auch gesagt, Felix findet, das klappt in der Praxis aber eigentlich ziemlich gut. Zugegeben, Felix benutzt das auch nur für sich selbst und für keine sonderlich komplexen Sachen, Felix ist kein professioneller Systemadministrator/Fiesi und würde auch nie einer sein wollen.

    >Wenn man nicht einen eigenen Paketmanager für LFS schreiben will, dann hält Felix Gentoo für die aktuell praktikabelste Lösung. Man muss sich aber im Klaren sein, dass USE-Flags nicht ausreichen und man das Korsett der vorgegebenen Gentoo-Pakete sprengen muss, um einige Sachen rauszuschmeißen.
    BSD gibt es auch noch. Soll ja angeblich den überlegenen Netzwerkstack haben, aber keine Ahnung, ob das nur ein Mem aus den 90ern ist. Netflix benutzt das wohl auf seinen Strömservierern. Felix ist bei allen BSDs aber immer schnell genervt davon gewesen, dass es zwar alles so ähnlich ist wie ein Linux-System, aber dann eben doch nicht ganz ähnlich. Und die ganzen Werkzeuge wie ip addr, ip route usw. gibt es nicht und dann muss Felix erst eine Suchmaschine befragen, wie das bei BSD heißt. Ist irgendwie so uncanny valley und ziemlich frustrierend.

    Felix bezweifelt außerdem auch, dass BSD sich langfristig behaupten können wird. Es steckt einfach viel mehr Mannkraft hinter Linux. Man kann gerne der Ansicht sein, dass BSD ein besseres Design hat, aber es wird auf lange Sicht nichts nützen, weil es von Linux einfach überholt wird.

    Der einzige reale Vorteil scheint Felix derzeit eigentlich noch ZFS zu sein, aber selbst dessen Entwicklung verlagert sich zunehmend auf Linux über Umwege, sodass viele Funktionen mittlerweile zuerst für ZFS-on-Linux geschrieben und dann rückportiert werden. Felix ist sich außerdem nicht mehr sicher, ob ZFS wirklich soooo überlegen ist, oder ob wir alle nur auf einen uralten Marketing-Gag von SUN reingefallen sind. Felix besitzt zwar ein FreeNAS, bereut es aber eigentlich, es gebaut zu haben. (Wenn Felix es noch mal machen würde, dann würde er auf jeden Fall nicht FreeNAS nehmen sondern gleich FreeBSD, oder NAS4Free. FreeNAS wurde von windigen Geschäftsleuten gekapert, die den Namen seitdem einfach für sich beanspruchen. Wusste Felix damals leider nicht.) Das ursprünglich dafür vorgesehene Mainboard war nach drei Jahren oder so außerdem Schrott (AssRock Rack mein Arsch), und das trotz des teuren ECC-RAMs, weil ZFS-Elitisten ja meinen, man dürfe ZFS NIEMALS NIE NICHT OHNE ECC-RAM verwenden (!!1). Felix hatte sogar zuerst noch den falschen gekauft, weil dieses Drecksboard mit genau fünf RAM-Riegeln kompatibel war, obwohl Felix' RAM-Riegel die gleichen Spezifikationen erfüllten. 300 NG im Klo runtergespült. Rückgabe ging nicht mehr, weil die anderen Komponenten zu lange gebraucht haben bis zur Lieferung. Felix hat diesen nutzlosen DDR3-ECC-RAM 10 Jahre später immer noch irgendwo in einer Kiste liegen. Keine Ahnung, was Felix damit anfangen soll.

    Jedenfalls, seit das ursprüngliche NAS vorzeitig abgeraucht ist, lebt es bei Felix nur noch virtualisiert unter Linux auf seiner Hauptkiste weiter und frisst unnötig Arbeitsspeicher (natürlich kein ECC-RAM). Ist super ineffizient. Nach jedem Stiefeln muss Felix erst warten, bis die FreeBSD-VM gestiefelt ist (dauert ewig, weil kein systemd), sich im Brausierer einloggen, das Passwort zur Entschlüsselung eingeben, und dann auf dem Gastgeber die "Netz"-Laufwerke neu mounten.

    Es ist eine nervige Übergangslösung, aber die besteht jetzt seit Jahren, weil es immer noch die einfachste und billigste Lösung ist. Die Rube-Goldberg-Maschine tut immer noch ihren Dienst als Datengrab und funktioniert soweit zuverlässig.

    Warum nicht einfach ZFS-on Linux nehmen, fragt ihr jetzt bestimmt. Leider war die FreeNAS-Verschlüsselung damals (anders als Felix die Werbung verstanden hatte) damals noch nicht in ZFS selbst integriert, sondern lief über einen zusätzlichen Block-Layer (quasi das BSD-Äquivalent zu dmcrypt, natürlich inkompatibel). Irgendwo auf GitHub fand Felix mal ein verwaistes Repo, in dem jemand den Kot für Linux portiert hatte, mit null Sternen. Vielleicht würde das ja funktionieren, ist Felix abeir einfach zu riskant, geht schließlich um wichtige Daten, z.B. Reaktionsbilder.

    Mit der inzwischen implementierten nativen ZFS-Verschlüsselung scheint es übrigens immer wieder Probleme zu geben, wie man so hört, bis hin zu Datenverlust. Vielleicht doch nicht so ein überlegenes System? Nebenbei: Was ist eigentlich so verfickt schwer daran, ein taugliches Dateisystem zu schreiben? (Vgl. Btrfs, hat Felix auch gemischte Erfahrungen mit gemacht. Solange es funktioniert, ist es toll. Hast du aber einmal irgendwo versehentlich - in Felix Fall durch Anwenderfehler - irgendwo einen Sektor mit Müll überschrieben, ist das ganze Dateisystem wek und lässt sich auch nicht mehr reparieren. Mit Ext4 wäre das nicht passiert. Sollten Dateisysteme wie ZFS und sein hässlichen Halbbruder Btrfs nicht gerade besonders resilient sein?). Was daran so kompliziert sein soll, fragt Felix sich schon lange. Selbst mit Redundanz und mit Verschlüsselung. Felix sieht es einfach nicht. Felix unterschätzt aber auch chronisch die Komplexität von allem, so wie alle Weichwarenentwickler. Manchmal juckt es Felix da in den Fingern, sein eigenes Dateisystem zu schreiben, aber wie bereits im Eingangspfosten erwähnt, er braucht nicht noch mehr angefangene, unabgeschlossene Projekte...

    Über Dateisysteme könnte man einen eigenen Faden machen.
  • [l] Pinguinscheiße bleibt Pinguinscheiße Felix Fri, 24 Oct 2025 14:14:22 GMT Nr. 159844
    >>159809
    >>159822
    https://lobste.rs/s/y7zosi/openbsd_is_cozy_operating_system
  • [l] Felix Fri, 24 Oct 2025 14:51:23 GMT Nr. 159850
    JPG 2048×2048 474.1k
    >>159844
    >Tasks: 55
    Ich rieche den Bloat doch bis hierher.

    >Complete operating system (kernel, userland utilities, libraries, applications combined)
    So wie Felix das sieht, geht es im OP genau um das Gegenteil.

    Der Blockpfosten ist auch fast inhaltsleer und gibt in großen Teilen nur die Meinung von dem Typen wieder. Dass emotional-unfalsifizierbare Adjektiven wie "schnuckelig" verwendet werden, welche das Ganze unangreifbar machen und gar keine Analyse zulassen, macht es nicht besser.
  • [l] Felix Fri, 24 Oct 2025 15:02:22 GMT Nr. 159851
    >>159850
    >Ich rieche
    Pinguinscheiße, du riechst Pinguinscheiße. Nach all den Jahren des autistischen Wühlens in selbiger ist das auch nicht verwunderlich.

    >den Bloat
    *gacker*
    (Habe nicht ohne Grund die Lobste.rs-Diskussion statt des dort verlinkten Kurztextes eingestellt)

    >So wie Felix das sieht,
    Siehst du vermutlich falsch.

    >geht es im OP genau um das Gegenteil.
    Das kann nur Ausgangspfostenfelix sicher sagen.
  • [l] Felix Fri, 24 Oct 2025 17:58:05 GMT Nr. 159857
    JPG 1125×930 147.9k
    >* Wenn der Paketverwalter in einer Skriptsprache geschrieben ist, kann die Distro schon mal direkt weg
    Felix hat dazu mal eine allgemeine Frage: Gibt es überhaupt so einen Paketverwalter für Quelltext-basierte Distros?

    Das Problem ist, dass solche Paketverwalter viele Build-Tools mit vielen Parametern aufrufen müssen. Also patch, configure, make, make install, Autotools, CMake, meson, Ninja und all das andere Zeugs. Und dann oft noch ein paar Dateien editieren, was meistens via sed gemacht wird, aber natürlich auch vom Paketverwalter selbst via fopen/fwrite/fclose gemacht werden kann.

    Solche Build-Anweisungen sind nun einmal häufig in Skript-Sprachen geschrieben. Bei den ebuilds von Gentoo sieht man auch, dass eben nicht alle Pakete, welche z.B. Meson verwenden, uniform behandelt werden können, sondern jedes Paket hat beim Build-Prozess seine eigenen Marotten.

    Felix hat jetzt mal rumgesucht und keinen einzigen solchen nicht-in-einer-Skriptsprache-geschriebenen, Quelltext-basierten Paketverwalter gefunden. Felix vermutet, dass die Nähe zu Build-Skripten einfach zu groß ist.
  • [l] Felix Fri, 24 Oct 2025 18:17:59 GMT Nr. 159858
    >>159815
    Das Magic vom Namen muss ja irgendwoher kommen! Merke: genügend fortschrittliche Technologie sieht für einen Neanderthaler wie Magie aus.
  • [l] Felix Fri, 24 Oct 2025 18:18:19 GMT Nr. 159859
    >>159809
    Ich habe genau die richtige Distribution für dich: Windows 11!
  • [l] Felix Sat, 25 Oct 2025 05:12:10 GMT Nr. 159866
    >>159844
    OpenBSD ist ein fickendes Mem. Hatte es mal in einer VM ausprobiert. Zuerst mal erstellt es drölfzig Partitionen aus "Sicherheitsgründen" und in archäischen Dateisystemen ohne Journaling-Funktionen. Es hat auch kein KQueue oder eine vergleichbare Funktion wie andere BSDs, Linux oder sogar Windows. Für Server fällt es also schon alleine dadurch weg.

    Bei OpenBSD fallen manchmal am Rande ein paar ganz nette, brauchbare Nebenprodukte ab wie OpenSSH. Sie haben manchmal gute Ideen, wie z.B. pledge(), was die Inspiration hinter Linux' seccomp war. Aber das Betriebssystem an sich ist ein Mem.

    Übrigens ist das ein guter Bogen zurück zu dem, was ich oben >>159822 schrieb:
    >Felix bezweifelt außerdem auch, dass BSD sich langfristig behaupten können wird. Es steckt einfach viel mehr Mannkraft hinter Linux. Man kann gerne der Ansicht sein, dass BSD ein besseres Design hat, aber es wird auf lange Sicht nichts nützen, weil es von Linux einfach überholt wird.

    Auch Linux' epoll war z.B. mehr oder weniger eine Kopie von BSDs KQueue. Jede gute Idee, die ein BSD oder irgendein anderes Betriebssystem hat, wird früher oder später sowieso von Linux übernommen. Und man bekommt zusätzlich eben noch den Vorteil viel größerer Kompatibilität und eines viel größeren Ökosystems.
  • [l] Felix Sat, 25 Oct 2025 11:09:24 GMT Nr. 159872
    >>159858
    >fortschrittliche Technologie
    Der "magische" Kot von ImageMagick ist buchstäblich Bild relatiert, bloß mehrere tausend Zeilen lang und in mehreren Dateien dupliziert, teils mit leichten Unterschieden, weil jemand wohl mal einen Fehler in einer Datei behoben hat, aber vergessen hat, die Änderung in die anderen Dateien zu übertragen.
  • [l] Felix Sat, 25 Oct 2025 11:35:24 GMT Nr. 159874
    JPG 4000×3000 4.3M
    >>159844
    Nachschlag:
    >CPU 0: 37.7 %
    >CPU 1: offline
    >CPU 2: 35.5 %
    >CPU 3: offline
    Lass mich raten: OpenBSD hat immer noch SMT deaktiviert, wegen des Meltdown/Spectre-Gespensts?
    Erinnerung daran, dass Millionen von Rechnern Duzentilliarden an Taktzyklen an Mitigations verschwenden, obwohl noch nie ein realer Angriff damit gelang. Und dann noch auf einem Einbenutzersystem!

    >2024-04-11
    >running on my X220
    Felix, man sollte nicht auf Mem-Blockpfosten reinfallen.
  • [l] Felix ☎️ Mon, 27 Oct 2025 13:20:13 GMT Nr. 159923
    >>159822
    >>159866
    >Es steckt einfach viel mehr Mannkraft hinter Linux.
    Ah, das Theorem der unbegrenzten Kraft der Affen[0]! Wenn man sich das Linux-Ökosystem so betrachtet, erweckt dies auch den Eindruck auf diese Weise entstanden zu sein.

    --
    [0] https://de.wikipedia.org/wiki/Infinite-Monkey-Theorem


[Zurück]
[c] [meta] [fefe] [erp]