Felix benutzt seit >10 Jahren Arsch auf den meisten seiner Geräte. Gelegentlich auch schon mal Debian auf Servierern. Von RPM hat Felix PTSD und will es nie wieder anrühren.
Das Problem ist: Eigentlich ist Felix mit Arsch ganz zufrieden, aber er wünscht sich – vor allem auf Debian schielend –
kleinere Pakete.Bei Arsch läuft das oft so: Du installierst dir irgendein kleines Bildformatkonvertierungsprogramm und das zieht dir dann gleich auch noch ffmpeg, Wayladn, X11, all seine Erweiterungen, Gnome, KIO, kactivities (was auch immer das ist) und die Küchenspüle mit rein etc. Macht nichts, wenn du das Zeug eh installiert hast, aber Felix mag es lieber minimalistisch™.
Es macht es auch erstaunlich schwierig, Pakete auszumisten. Jedes mal, wenn du denkst: Das ist ein Paket, das ich vielleicht vor 10 Jahren mal kurz installiert hatte und dann vergessen habe, es zu deinstalllieren, aber garantiert nie brauche, merkst du, dass da 100 andere Pakete transitiv dranhängen und du es nicht deinstallieren kannst, ohne fast ALLES.jpg zu deinstallieren.
Dabei war genau
das eigentlich damals der Grund, weshalb Felix von Linux Mint auf Arsch gewechselt ist: Es schien meer Opt-In statt Opt-Out, du fängst mit einer mehr oder weniger leeren Leinwand an und nimmst nur das, was du haben willst. Aber leider hat sich nach Jahren herausgestellt, dass das leider teilweise eine Illusion war.
Fairerweise muss man sagen, dass es da bei Arsch ein paar Bemühungun zu geben scheint: So wurde zum Beispiel letztens das QEMU-Schwein geschlachtet und in 1000 Einzelteile zerlegt. Gut! Auch linux-firmware wurde aufgespalten. 99% von dem Kram hat Felix auch noch nie gebraucht.
Aber andere Distributionen gehen da von Anfang an weiter und das bei Arsch überall nachträglich durchzuziehen würde wohl eine Herkulesaufgabe. Vermutlich würde ein Teil der Nutzer auch vehement dagegen demonstrieren. Bei aller Kritik muss man zu Arschs Verteidigung aber sagen, dass es in der Praxis einfach recht gut funktioniert, es läuft einfach, der Paketmanager ist schnell, die Pakete aktuell und nicht von besserwisserischen Maintainern verpfuscht, die nach Belieben Dateistrukturen umorganisieren, sodass die offizielle Dokumentation nicht mehr weiterhilft, oder in manchen Fällen sogar Funktionalität zerstören wie bei Debian. Durch Rolling Release hat man auch keine nervigen Versionsupdates wie bei Debian (drinvor Sid: Scheint wesentlich instabiler zu sein als das angeblich so instabile Arsch. Mir war Testing schon zu instabil.). Major Updates bei Debian sind weitem nicht so fürchterlich wie bei RPM-Krebs, aber immer noch nervig.
Felix gefällt so ein bisschen die Philosophie von Alpine, aber benutzt hat er es noch nie, deshalb ist Alpine die schöne Fremde. Alpine scheint so ein bisschen wie Arsch zu sein, aber noch minimalistischer. Nachteil: Ist ein bisschen mit Docker-Brus infiziert. Merkwürdige Allianz. Weiterer Nachteil: Soll angeblich nicht wirklich Schreibtischtauglich sein, zu vieles würde nicht funktionieren. Nutzt außerdem OpenRC wegen systemd-Phobie und Felix hat nicht so wahnsinnig viel Bock, noch ein weiteres init-System zu lernen, zumal er
systemd eigentlich nicht schlecht findet.